Corona-Krise: Eine Strategie für die Zeit nach Covid-19

Worauf sich Unternehmen einstellen müssen, um für die Zeit nach Corona gerüstet zu sein. Ein Analyse-Framework kann Unternehmen bei strategischen Entscheidungen unterstützen, damit der Neustart gelingt.

  • Die heimischen Betriebe wurden von den Auswirkungen von Covid-19 hart getroffen; Lieferketten sind unterbrochen, die Nachfrage ist mitunter stark zurückgegangen, die Arbeitsstruktur hat sich grundlegend verändert. Viele haben eine Krise in vergleichbarem Ausmaß noch nie erlebt – sie hinterlässt nachhaltig tiefe Spuren in der Wirtschaft. Auch wenn die österreichischen Klein- und Mittelbetriebe mit einer „relativ hohen Eigenkapitalquote“ laut KSV1870 im internationalen Vergleich sehr gut dastehen, hat sich gezeigt, dass in der ersten Phase der Krisenbewältigung, selbst bei bis dahin gut aufgestellten Unternehmen, ausschließlich der Fortbestand der Firma im Fokus stand. Jetzt, nachdem die ersten Schockwellen abgeebbt sind, geht es auch darum, für die Zeit nach Corona gerüstet zu sein. Was kann man im Unternehmen tun, um dessen Existenz mittel- und langfristig zu sichern? Es besteht für KMU nicht mehr nur die Gefahr der Krise selbst, sondern auch das Risiko, dass der Neustart danach fehlschlägt. „Die Krise wird viele Unternehmen in den nächsten Monaten an einen Punkt führen, an dem sie sich neu erfinden müssen“, so das Zukunftsinstitut in seinem Whitepaper „Die Welt nach Corona“.

Wie sieht das „neue Normal“ aus?

  • Wie wird es nach der Corona-Pandemie weitergehen? Wie kann die neue Normalität aussehen? Wie kann man sein Unternehmen widerstandsfähig aufstellen, um für zukünftige Herausforderungen fit zu sein? Die ökonomischen Folgeschäden von Covid-19 können derzeit nur erahnt werden, das Hochfahren der Wirtschaft wird jedenfalls unter ungewöhnlichen Bedingungen stattfinden. Alte Routinen haben ausgedient. Die Roadmap in die Wirtschaft nach Corona werde laut Zukunftsinstitut keinem geradlinigen Verlauf folgen. Anpassungsprozesse werden auf unterschiedlichen Ebenen in verschiedenen Geschwindigkeiten erfolgen. „Für Unternehmen gilt es vor allem, in den Lernmodus umzuschalten“, so das Zukunftsinstitut weiter.

Framework zur Folgeabschätzung von Corona

  • Der Wandel wird langfristig, vielschichtig und komplex sein – und sämtliche Bereiche und Systeme innerhalb und außerhalb von Unternehmen betreffen. Krisen und Bedrohungen können jedoch zu emotionalen Fehlreaktionen führen. Daher ist es umso wichtiger, nun sachlich und fundiert den Ist-Zustand zu reflektieren und das Geschäftsmodell eingehend und kritisch zu überprüfen. Pragmatische Checklisten helfen, Kernbereiche im Detail zu durchleuchten und den jeweiligen Handlungsbedarf aufzuzeigen. Das Zukunftsinstitut stellt Unternehmen eine Art Fragebogen zur Ist-Analyse zur Verfügung: die Trend Canvas Covid-19 Impact-Analyse. Ein Framework zur individuellen Folgeabschätzung der Corona-Krise für das eigene Unternehmen. Die Impact-Analyse soll helfen, ein ganzheitliches Verständnis der komplexen Zusammenhänge zu erlangen.

Entworfene Strategie laufend überprüfen

  • Das gegenwärtige wirtschaftliche Umfeld ist noch von raschen Veränderungen geprägt.
    Es sind viele Einflussfaktoren und Wechselwirkungen zu berücksichtigen, um deren Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse und -bereiche des eigenen Unternehmens zu analysieren. Was würde es zum Beispiel für die Produktion oder den Verkauf bedeuten, wenn sich infolge der Krise Handelsbarrieren erhöhen würden oder Märkte stärker reguliert wären? Eine entworfene Strategie kann derzeit lediglich vorläufig sein – sie stützt sich weitgehend nur auf Annahmen und Hypothesen. Daher sollte die Strategieentwicklung, in Anlehnung an agiles Projektmanagement, ein schrittweise erfolgender und iterativer Prozess sein. Strategie und darauf aufbauende Maßnahmen müssen regelmäßig überprüft werden: Stimmt der Kurs noch oder muss er modifiziert werden? „Die Fähigkeit, sich adaptiv auf wandelnde Umweltbedingungen einstellen zu können, wird zur primären Managementprämisse“, so das Zukunftsinstitut in seinem Whitepaper.
    Auch wenn das Szenario, wie der Betrieb für die Zeit nach Corona wieder hochgefahren werden soll, nur ein vorläufiges ist: Es ist wichtig, die Mitarbeiter in die Pläne einzubinden. Eine Perspektive aufgezeigt zu bekommen, stärkt das Vertrauen in das Unternehmen und mobilisiert positive Kräfte.