PLM-Lösungen: Die Anforderungen der Kunden effektiv erfüllen

  • Die transparente Datenstruktur eines Produktes ist während der gesamten Wertschöpfungskette essenziell. Wie KMU mit der Implementierung von Product Lifecycle Management (PLM) profitieren können. Die Digitalisierung schafft nicht nur neue Produkte und verändert Prozesse im Unternehmen. Durch sie lassen sich auch zahlreiche Daten generieren, um wertvolle Erkenntnisse für den Unternehmenserfolg erzielen zu können. Bei Industrie 4.0 beispielsweise sind immer mehr Objekte online, sie führt zu einem massiven Anstieg an verfügbaren Produktinformationen. Beim Product Lifecycle Management (PLM) werden alle Daten (von Produktinformationen bis zum Kundenfeedback) über den kompletten Lebenszyklus des Produkts – von der Idee über den Entwicklungsprozess bis hin zu dessen Demontage oder Ausmusterung – systematisch erfasst und ausgewertet. Die Entwicklung und Fertigung von Produkten ist komplexer als je zuvor, die Produktlebenszyklen sind schnelllebiger, der Konkurrenzdruck wächst. PLM bringt Ordnung in die Informationsflut der modernen Arbeitsabläufe. Wer Daten durchgängig nutzt, kann sie zu einem Produktivitätsbeschleuniger erster Güte entwickeln. Product Lifecycle Management ermöglicht:

    • die ganzheitliche Betrachtung der gesamten Produktionskette und Logistik
    • einen detaillierten Blick auf einzelne Arbeitsbereiche und ihren Status quo über Unternehmensgrenzen hinaus.
    Essenziell dabei ist eine transparente Datenstruktur. Informationen über Produkte und ihren Entstehungsprozess müssen redundanzfrei, immer aktuell sein und über alle Einheiten eines Unternehmens zur Verfügung stehen. PLM ermöglicht einen reibungslosen Wissensaustausch und stärkt die unternehmensweite Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen. Es nutzt jedoch nicht nur direkte Informationen zum Produkt, sondern auch Wissen rundherum. So werden Prozesse, Systeme, Kundenfeedback und Fachkräfte festgehalten, die über ein bestimmtes Wissen zum Produkt verfügen. Die Daten und Rückmeldungen können nicht nur genutzt werden, um das bestehende Produkt zu optimieren, sondern auch, um neue Angebote zu entwickeln. Ein Beispiel dafür sind günstige Ladeschemata für E-Autos.

Fünf Hauptgründe von PLM

    • Noch immer stellen Wissens- und Datensilos die größte Herausforderung für die Leistung von Entwicklungs- und Konstruktionsteams dar. PLM sorgt für einen besseren Wissensaustausch – und damit für eine höhere Effizienz und Effektivität bei der Produktentwicklung.

    • Entwickler und Konstrukteure erhalten einen tieferen Einblick in die Produktanforderungen. 

    • Die Daten aus zahlreichen verschiedenen internen und externen Quellen können leichter zu Vorschlägen für neue Funktionen führen.

    • Es ist deutlich einfacher und billiger, Fehler zu beheben, die bereits im Entwicklungsprozess erkannt werden. PLM trägt dazu bei, Produktprobleme frühzeitig zu erkennen und dadurch die Kosten zu senken. 

    • PLM führt zu verkürzten Markteinführungszeiten und unterstützt ein fortschrittliches Workflow-Management.

Die drei Etappen von PLM

  • Beginning of Life umfasst die Produktidee, das Produktdesign sowie die -planung.
    Bereits in der frühen Phase sind Optimierungen ausschlaggebend, um Fehler zu vermeiden und Kosten- sowie Zeitressourcen effizient zu halten. Dazu werden Feedbackschleifen und Kundenwünsche genutzt, um aus den unterschiedlichen Produktideen die innovativste und erfolgversprechendste zu filtern und in weiterer Folge den Prototypen laufend weiterzuentwickeln. In den nächsten Schritten werden die Daten zum Produkt erfasst und Simulationen durchgeführt. So kann das Produkt ausgiebig getestet werden und das führt zur Bestimmung wichtiger Parameter. Digitale Zwillinge („Digital Twins“) sind eine etablierte Methode, um Produkte zu simulieren beziehungsweise Veränderungen an Maschinen und Produktionsprozessen durchzurechnen, bevor in der realen Fabrik etwas verändert wird.
    Middle of Life umfasst die Produktfertigung, -vermarktung und -instandhaltung.
    Beschaffung von Materialien oder Einzelteilen, Zusammenarbeit mit Lieferanten, Montage, Absatzstrategie – alles Bereiche, aus denen wertvolle Daten gewonnen werden können, um im Laufe des Lebenszyklus die operativen Prozesse und das Produkt verbessern zu können. Dazu wird stets das Feedback von Kunden, Lieferanten und anderen Stakeholdern entgegengenommen. Das Ziel einer Produktion, die sich eng an Kundenwünschen orientiert, wird erreicht, wenn der gesamte Material- und Informationsfluss entlang der Angebotskette optimiert ist. PLM ist der Schlüssel dazu.
    End of Life umfasst die Produktdemontage und das Produktrecycling.
    Auch das Ende des Produktlebenszyklus wird vom Product Lifecycle Management begleitet. Demontage und Recycling gehören zur Wertschöpfungskette dazu und bieten Aufschluss über Erfolg oder Misserfolg eines Produktes.
    71 Prozent der Unternehmen sind laut einer Studie von BearingPoint und der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) nur unzureichend auf die steigende Produkt- und Produktionskomplexität vorbereitet. PLM ebnet den Weg zu bedarfsgerechter Fertigung.

  • Fotocredit: AdobeStock/Putilov Denis